Ein ehemaliger russischer General hat im russischen Fernsehen ungewöhnlich offen über den Ukraine-Konflikt gesprochen. Und das russische Vorgehen in diesem Zusammenhang kritisiert. Eigentlich ein Novum für das von Propaganda geprägte russische Staatsfernsehen.
Die Meinungsfreiheit gehört nicht gerade zu Russland. Denn seit dem Start des Krieges in der Ukraine sind bereits 15.000 Menschen bei regierungskritischen Demonstrationen verhaftet worden, wie Daten des Bürgerrechtsportals OWD-Info belegen. Im Zusammenhang mit der Pressefreiheit wird Russland von der NGO Reporter ohne Grenzen auf Platz 155 von 180 eingeordnet. Doch nun hat Militärexperte und Ex-General Michail Chodarenok in einer Live-Sendung des russischen Staatsfernsehens die Situation der russischen Truppen in der Ukraine relativ realistisch wiedergegeben und zum Teil den Informationen der staatlichen russischen Stellen widersprochen. So bezeichnete er Aussagen von einem angeblichen moralischen und psychischen Verfall der Truppen der Ukraine als Propaganda des Kremls. Zudem vertritt die Chodarenok den Standpunkt, dass bald die Lieferung der westlichen Waffen der Ukraine in die Karten spielen wird. Deshalb prognostiziert der russische Militärexperte, "dass die Situation in dieser Hinsicht, offen gesagt, für uns schlimmer wird.“