Im Jahr 1929 hatte Kürten sich in einen wahren Blutrausch hinein gesteigert. In diesem Jahr beging der Killer acht seiner neun Morde. Zudem hatte er noch eine Reihe weitere Überfälle und Mordversuche begangen und sich so zu einem Schreckgespenst der Weimarer Republik entwickelt. Die Fahnder gaben ihm den Beinamen "Vampir von Düsseldorf", weil aus den Ermittlungsakten hervorging, dass Kürten das Blut mehrerer seiner Opfer getrunken haben soll. Experten der Neuzeit schätzen Kürten als gefährlichen sexuellen Sadisten und Psychopathen ein. "Seine zumeist weiblichen Opfer würgte er bewusstlos, schlug sie, schnitt ihnen den Hals auf und trank gelegentlich sogar ihr Blut", berichtet Psychaterin Lydia Benecke. Kürten hatte während sein halbes Leben hinter Gittern. Schon 1913 hatte der Mann seinen ersten Mord begangen, als er der neunjährigen Christine Klein in der Wohnung eines Gastwirts die Kehle durchgeschnitten hatte.
Die Polizei stand durch die schrecklichen Taten Kürtens unter enormen Druck, den Täter zu präsentieren. Zugleich wird in seinem Fall zum ersten Mal auf eine Art Rasterfahndung zurückgegriffen. Die erste bekannte Rasterfahndung in Deutschland. Sogar ein Täterprofil lässt die Polizei erstellen. Tatsächlich gerät Kürten auf die Liste der Polizei. Doch eine Befragung der Nachbarn lässt die Spur erkalten. Keiner konnte sich vorstellen, dass dieser nette und unauffällige Herr ein perverser Serienmörder sein soll. Schließlich wird der Mann von zwei seiner Opfer identifiziert. Und kann der Polizei noch einmal entkommen. Denn die Polizei sendet ihm eine Vorladung zur Vernehmung. So ist Kürten vorgewarnt und taucht ab. Glücklicherweise kann Kürten bei einem Treffen mit seiner Frau vor der Düsseldorfer Rochuskirche festgenommen werden. Sein Tatmotiv schiebt Kürten auf seine Aufenthalte im Zuchthaus. Er habe beweisen wollen, dass der Aufenthalt im Zuchthaus die Menschen nicht besser, sondern nur noch schlechter macht. Doch auch die Psychater seiner Zeit schätzten Kürten als Sadisten ein.