Da waren ihre Mörder Susan Atkins, Charles Watson, Patricia Krenwinkel und Linda Kasabian schon auf dem Weg. Ihr Sektenführer Charles Manson hatte ihnen den Auftrag erteilt: Tötet alle!
Gegen Mitternacht hielt ihr Wagen vor dem Polanski-Haus. Davor stand der Student Steven Parent, der den Hausmeister besuchen wollte. Ihn erschoss Charles Watson mit vier Schüssen. Dann stiegen er, Atkins und Krenwinkel über ein offenes Fenster in das Haus ein, zuvor hatten sie alle Telefonleitungen gekappt. Kasabian war die Fahrerin des Fluchtautos und wartete draußen im Fahrzeug.
Grausamer Tod im eigenen HausAufgrund der späteren Gerichtsaussagen der Mörder ist der Ablauf der nächtlichen Horrorszene bekannt. Die hochschwangere Sharon Tate musste sich bäuchlings niederlegen. Als ihr Exfreund Sebring dagegen protestierte, wurde er von Charles Watson erschossen.
Die Opfer wurden gefesselt und Watson sagte: "Ich bin der Teufel. Und ich bin gekommen, um die Arbeit des Teufels zu erledigen." Wojciech Frykowski und Abigail Folger gelang es, die Fesseln zu lockern, sie versuchten nach draußen zu gelangen, während ihre Verfolger wie rasend mit Messern auf sie einstachen. Das Paar starb auf dem Rasen.
Drinnen bettelte Sharon Tate um ihr Leben. "Bitte, bitte töte mich nicht, ich will nicht sterben. Ich möchte mein Baby bekommen", soll sie gefleht haben. Doch Susan Atkins tötete sie mit 16 Messerstichen. Beim Verlassen des Hauses schrieb die Mörderin mit Sharons Blut das Wort "PIG" (Schwein) an die Haustür. Am nächsten Morgen fand die Haushälterin die Leichen und alarmierte die Polizei.
Sharon Tates ungeborenes Kind bekam posthum den Namen Paul Richard Polanski. Es wurde in den Armen seiner Mutter auf dem katholischen Holy Cross Cemetery in Culver City/Kalifornien beigesetzt.
Was passierte mit den Tätern?Charles Manson schickte in der darauffolgenden Nacht erneut sein Killerkommando los. Diesmal schlachteten Watson, Krenwinkel und Leslie van Houten, die für Kasabian und Atkins dabei war, das Ehepaar Leno und Rosemary LaBianca, Besitzer einer Supermarktkette, in ihrem Haus ab.
Die "Manson Family" wurde im Herbst des gleichen Jahres verhaftet und 1970 zum Tode in der Gaskammer verurteilt. Als der US-Bundesstaat Kalifornien 1972 die Todesstrafe abschaffte, wurden alle Urteile in lebenslange Freiheitsstrafen umgewandelt.
Susan Atkins distanzierte sich später von Charles Manson und starb 2009 im Gefängnis an einem Hirntumor, Charles Manson erlag 2017 hinter Gittern im Alter von 83 Jahren seinem Darmkrebsleiden. Patricia Krenwinkel sitzt immer noch im Frauengefängnis Chino, ebenso Leslie van Houten. Charles Watson hat sich von der "Manson Family" losgesagt und wurde ein streng gläubiger Christ. Er sitzt nach wie vor im Mule Creek State Prison, hat hinter Gittern geheiratet und vier Kinder gezeugt.
Noch einmal strahlend schönÜber den Tod von Sharon Tate wurden fast so viele Filme gedreht, wie die Schauspielerin in ihrer kurzen Karriere geschafft hat. In "Once Upon a Time... in Hollywood" lässt Regisseur Quentin Tarantino die Australierin Margot Robbie (29, "I, Tonya") als Sharon Tate auftreten. Der Mord an ihr steht allerdings nicht im Fokus des Films. Neben Robbie tritt die erste Garde von Hollywood an: Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Al Pacino und viele mehr verbeugen sich in dem Streifen vor der Traumfabrik der 1960er Jahre. Am 15. August kommt der neunte Film von Quentin Tarantino hierzulande in die Kinos.