Johnson&Johnson - Eignet sich der Impfstoff auch als Zweitimpfung? Freigabe für alle erteilt!

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Style (2 / 1) 11.05.2022 23:34 von Silia Symbolbild imago

Schon bei der Entwicklung hatten die Wissenschaftler des US-Pharmakonzerns das Augenmerk darauf gerichtet, die Schutzwirkung bereits mit einer einzigen Impfung zu erreichen. "Der Grund dafür ist, dass der Impfstoff von Johnson&Johnson bewusst so konzipiert wurde, dass er für eine einmalige Dosis freigegeben wird. Das hat der Hersteller mit gutem Erfolg gemacht, denn der Impfstoff erreicht mit einer Einzeldosis bereits einen Schutz von fast 70 Prozent“, erklärt jetzt der Berliner Kinderarzt und Impfarzt Dr. Martin Karsten. Zum Vergleich führt Karsten an, dass diese Wirkung deutlich höher liege, als die Wirkung jedes Impfstoffes gegen die Grippe, bei denen die Wirksamkeit meistens zwischen 50 und 60 Prozent pendele.

Könnte der Johnson&Johnson Impfstoff als Zweitimpfung verwendet werden?

Da viele Bundesbürger im Sommer mit vollem Impfschutz in den Urlaub fahren wollen, fragen sich diese nun, ob man sich theoretisch eine Zweitimpfung mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson verpassen lassen kann, wenn man vorher bereits mit einem anderen Impfstoff geimpft worden ist. "Medizinisch wäre es theoretisch denkbar. Ohne vorherige Studien würde ich jedoch dringend davon abraten, den Johnson&Johnson-Impfstoff als Zweitimpfung zu verwenden – unabhängig davon, ob zuvor ein anderer Vektor-Impfstoff oder ein mRNA-Impfstoff geimpft wurde. Zudem nimmt man dadurch womöglich einer anderen Person einen Erst-Impftermin weg“, rät Dr. Karsten. Zudem weist der Arzt darauf hin, das theoretisch auch die Möglichkeit bestehe, die Zweitimfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca nach 4 Wochen durchzuführen. Doch auch von dieser Variante rät Dr. Karsten ab. Denn: "Man riskiert dann allerdings einen geringeren Impfschutz. So wichtig Urlaub auch ist, ein bestmöglicher Impfschutz sollte vorgehen.“

Mittlerweile 4 verschiedene Impfstoffe in Deutschland zugelassen

Seit dem Start der Impfungen im Dezember sind in Deutschland nun bereits 4 Impfstoffe für die Impfung gegen das Coronavirus zugelassen. Als erstes wurde damals der Impfstoff von Biontech/Pfizer (mRNA-Impfstoff) zugelassen, der einen Schutz von 95 Prozent bietet. Die Impfwilligen bekommen 2 Dosen im Abstand von 3 bis 6 Wochen verabreicht. Die Immunität wird rund 1 Woche nach der 2. Impfung erreicht. Auch der Impfstoff von Moderna ist ein mRNA-Impfstoff, der zu 94,1 Prozent vor einer Erkrankung mit Covid-19 schützt. Wie beim Impfstoff von Biontech auch sind zwei Impfungen erforderlich. Auch hier tritt die Immunität eine Woche nach der Zweitimpfung ein. Und natürlich gibt es auch noch den Vektor-Impfstoff von AstraZeneca, dessen Wirksamkeit bei 70-80 Prozent liegt. Allerdings wird der beste Schutz hier bei einer Zweitimpfung rund 12 Wochen nach der 1. Impfung erreicht.