"Die Höhle der Löwen": Haarige Kritik und leuchtender Deal

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"Die Höhle der Löwen": Haarige Kritik und leuchtender Deal

Stars (2 / 1) 14.04.2021 23:33 von Frank Symbolbild TVNOW / Bernd-Michael Maurer


Die männlichen Löwen räumen schnell das Feld. "Das ist ein feminines Thema", findet Carsten Maschmeyer. Frank Thelen geht es ähnlich. "Das interessiert mich überhaupt nicht, ich bin raus." Ralf Dümmel ist der Markt zu klein und daher steigt er auch aus. Dagmar Wöhrl findet das Thema zwar spannend, aber auch ihr ist der Markt zu klein. Und Beautyexpertin Judith Williams? "Ihr Produkt ist sinnvoll, Sie sind eine tolle Verkäuferin, eine tolle Erfindung, aber sie ist nicht so groß wie sie glauben. Alles Gute, aber ich bin raus." Die Gründerin hat gekämpft wie eine Löwin, konnte aber nicht überzeugen.

"Wie wollt Ihr Geld verdienen?"

Beim nächsten Start-up geht es um die Digitalisierung von Schulen. Das dreiköpfige Gründerteam um das Start-up "Sdui" ist gerade mal Anfang 20 und beschäftigt sich mit dem Thema Kommunikation an Schulen. Daniel Zacharias, Jan Micha Kroll und Timo Stosius haben mit "Sdui" eine digitale Plattform entwickelt, die Lehrer, Eltern und Schüler miteinander verbinden soll. Über die App können Geschehnisse wie Stundenausfall oder Plan- und Raumänderungen von der Schulverwaltung versendet werden, man kann Termine teilen, Dateien und Nachrichten verschicken und vieles mehr. Mit der Hilfe der Löwen möchten sie das Produkt weiterentwickeln und "Sdui" an Schulen in ganz Europa platzieren. Hierfür benötigen die Gründer 1.000.000 Euro und bieten dafür 12,5 Prozent ihrer Firmenanteile.

Die Idee finden alle Löwen gut, doch die Bewertung der Firma stößt auf Unverständnis. "Ihr wollt eine Million, dazu müsst ihr das Geschäftsmodell erklären. Wie wollt Ihr Geld verdienen?", wundert sich Georg Kofler. Nils Glagau steigt deswegen gleich aus. "Diese unvernünftige Bewertung ist abschreckend, ich fühle mich enttäuscht, will nicht weitermachen, bin raus." Auch für Carsten Maschmeyer ist die Bewertung zu hoch. "Ich finde die Idee toll, aber ihr habt über den Mond gegriffen, ich bin raus." Mit Georg Kofler setzt auch der nächste Löwe gleich nach: "Ihr seid tolle Typen, ich finde das Thema super, aber wegen der zu hohen Bewertung bin ich fast ein wenig beleidigt." Fehlt noch App-Spezialist Frank Thelen: "Ich finde das Produkt sehr sinnvoll und gut, aber als Investor habt ihr mir nicht erklärt, warum dieses Unternehmen richtig wertvoll wird. Deswegen steige ich aus." Zu hoch gepokert? Kein Deal für die jungen Gründer.

Ralf Dümmel macht ein Ehepaar glücklich

Die letzten Gründer kamen auf ihre Idee beim Campen. "Mit 'RopeScout' möchten wir das Campen ein bisschen sicherer machen", erzählen Vladislav Falk und Ehefrau Inna. Im Urlaub stolperten ihre Kinder ständig über die Zeltleinen. Die "RopeScout"-Clips sollen Abhilfe schaffen. Sie bestehen aus phosphoreszierendem Material, das sich in der Sonne auflädt und im Dunkeln leuchtet. Das Gründer-Ehepaar, das bisher bereits 40.000 Euro in die Entwicklung ihrer Idee gesteckt hat, benötigt 80.000 Euro für 25 Prozent seiner Firmenanteile. Vier Clips sollen 9,95 Euro kosten.

Georg Kofler muss nicht lange überlegen. "Ich mag Ihr Produkt, aber das ist Zeltzubehör und das ist mir zu klein, daher steige ich aus." Nils Glagau zieht auch gleich die Reißleine. "Ich kenne auch Zelte ohne Stolperfallen, das ist mir zu nischig, ich bin raus." Dagmar Wöhrl findet die Gründer eine "total nette Familie", will aber auch nicht einsteigen. Carsten Maschmeyer hat ebenfalls kein Interesse an einem Deal. Die Enttäuschung steht dem Ehepaar ins Gesicht geschrieben. Doch dann greift Ralf Dümmel ein. "Ich finde es nicht schlimm, wenn man am Anfang steht, ich hätte Bock euch zu helfen, biete euch 80.000 Euro für 33 Prozent." Die Gründer müssen nicht lange überlegen und nehmen den Deal an. Und dann fließen Tränen der Erleichterung. Carsten Maschmeyer seufzt gerührt: "Dafür muss es die 'Höhle der Löwen' geben."

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