Beim ersten Pitch in der "Höhle der Löwen" (auch bei TVNow) dreht sich alles um die Mähne. Gründer Benjamin Koch machte schlechte Erfahrungen mit Haarpflegemitteln, die Chemie enthalten. Als er nicht fündig wurde, entwickelte er selbst eine gesunde Männerhaarstyling-Serie und erschuf als "One-Man-Show" seine "Capanova"-Produkte. "Auf die Idee hat die Männerwelt gewartet", ist der Gründer überzeugt. Um richtig durchstarten zu können, benötigt er 400.000 Euro und bietet dafür 25,01 Prozent seiner Firmenanteile. Kunden gibt es bislang noch keine.
Beautyexpertin Judith Williams (48) darf bei einem Haarmodel Hand anlegen. "Eine grüne Paste", stellt sie fest und reibt diese in die Haare des Models. "Wir haben auch noch das weltweit erste chemiefreie Haarspray ...", preist der Gründer an, doch Judith Williams fällt ihm ins Wort. "Das stimmt nicht. Wir haben schon etliche Haarsprays dieser Art. Es ist wie ein gewöhnliches Bioshaarspray." Auch die anderen Löwen dürfen schnüffeln und anfassen. Dagmar Wöhrl (65) steigt gleich aus. "Mag ich nicht, den Geruch. Ich habe mich eigentlich gefreut, super, Naturkosmetik für den Mann. Aber ich finde den Duft des Sprays furchtbar, das Produkt überzeugt mich nicht, ich möchte es bei mir nicht haben, deswegen bin ich raus."
Carsten Maschmeyer (60) sieht es ähnlich. "Es ist noch nichts passiert bei euch, nicht einer hat was bestellt, das ist mir zu viel Zukunft, zu wenig Gegenwart, deswegen bin ich raus." Mit Ralf Dümmel (53) springt auch gleich der nächste Löwe ab. "Ich glaube, du hast einen Fehler gemacht, die Firmenbewertung entspricht nicht der Tatsache, daher steige ich aus." Frank Thelen (44) stören die fehlenden Forschungsergebnisse. "Du hast keine Ahnung, was deine Wundermischung mit meinen Haaren macht. Du weißt nicht mal, ob es schädlich ist. Das gefällt mir nicht, deswegen bin ich raus." Mit Judith Williams streicht dann auch die letzte Löwin die Segel. "Lieber Ben, ich würde so gerne in ein tolles Naturkosmetik-Konzept investieren. Aber dein gesamter Auftritt hatte zu viele Lücken, deswegen werde ich es nicht machen." Ohne Deal verlässt der Gründer die Show.
"Was ist da für ein Zaubermittel drin?"Weiter geht es mit den "GentleMonkeys". Gerhard Pletschacher und Dustin Weidenhiller lieben das Motorradfahren und sind leidenschaftliche Schrauber. Die Gründer haben extragroße Nassreinigungstücher entwickelt, die nahezu alle glatten Oberflächen in und an einem Fahrzeug reinigen, polieren und versiegeln - ganz ohne Wasser. 300.000 Euro haben die beiden Gründer bereits selbst investiert. Den Löwen bieten sie zehn Prozent Firmenanteile für 150.000 Euro. Gründer Gerhard half das Motorradfahren aus einer Lebenskrise, aber nach jeder Fahrt war seine Maschine schmutzig und er musste viel Geld in verschiedene Putzmittel investieren. Mit den "Gentlewipes" erfanden die beiden Gründer spezielle Nasstücher. Noch gibt es das Produkt nicht zu kaufen.
Nils Glagau (44) ist skeptisch. "Ich werde doch mein Leder nicht mit Autopolitur bearbeiten?" Es gebe nicht umsonst unterschiedliche Substanzen, daher sei er raus. "Was ist da für ein Zaubermittel drin?", will Maschmeyer wissen, doch die Gründer wollen die Inhaltsstoffe nicht verraten. "Was haben Sie erfunden?", hakt der Löwe weiter nach. "Die Verbindung nicht verbindbarer Produkte", lautet die Antwort. Das reicht Carsten Maschmeyer nicht, er steigt aus. "Ich bin raus, es sei denn, Sie verraten mir das Zaubermittel?" Wollen die Gründer aber nicht. Frank Thelen zieht sich ebenfalls zurück. "Ich kann das Produkt so gar nicht einschätzen, vielleicht habt ihr was Tolles entwickelt, vielleicht auch nicht, ihr wollt nicht viel verraten, daher steige ich aus."
Georg Kofler (62) ist anderer Meinung. "Ich putze nie Autos, käme nie auf die Idee damit Lebenszeit zu verschwenden, aber das Tuch finde ich sehr praktisch. Mir ist das sympathisch." Der Löwe macht ein Angebot: 150.000 Euro für 30 Prozent. Auch Ralf Dümmel (53) wittert ein Geschäft: "Ich finde das ganze Thema Hammer, das kannst du überall verkaufen. Ich würde das Rundumsorglospaket bieten und 150.000 Euro für 30 Prozent geben." Die Gründer entscheiden sich bei zwei identischen Angeboten für Ralf Dümmel. Sie machen ihm aber ein Gegenangebot: 25 Prozent jetzt, 8 Prozent später. Der Löwe nimmt den ungewöhnlichen Deal an.
Die wahrscheinlich bis dato selbstbewussteste GründerinAyse Kök, die nächste Gründerin, ist von ihrer Erfindung mehr als überzeugt. "Mit meinem Produkt bin ich einzigartig. Ich bin mir meiner Sache völlig sicher, wenn ich Investor wäre, würde ich sofort in mich investieren." Erfunden hat sie einen Problemlöser für alle Damen: den Fettpölsterchenglätter, durch den Pölsterchen im Rückenbereich und unter den Achseln verschwinden sollen. Jetzt möchte die Gründerin ihr Produkt, das vor allem in Hochzeitskleidern gut zur Geltung kommt, auf dem Markt etablieren und ist auf der Suche nach einem strategischen Partner. Für 150.000 Euro bietet sie zehn Prozent ihrer Firmenanteile an.