Schauspielerin Nadeshda Brennicke (46, "Banklady") hat eine große Veränderung in ihrem Leben zugelassen: Sie lebt seit Kurzem nicht mehr auf ihrem Hof im Oderbruch. Warum sie diesen Schritt gewagt hat, verrät die 46-Jährige im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news zu ihrem neuen Film "Schneewittchen und der Zauber der sieben Zwerge" (24.12., 15:05 Uhr, ZDF). Dabei erklärt sie auch, warum "Zwerg" im Märchen, anders als in der Realität, kein Schimpfwort ist, und was sie vom Thema Älterwerden - mit und ohne Beauty-Hilfsmittelchen - hält.
"Schneewittchen und der Zauber der sieben Zwerge" ist zwar ein Märchen, aber nicht nur für Kinder...Nadeshda Brennicke: Das stimmt, es gibt düstere Momente. Leider nicht ganz so viele und düstere, wie ich es gern gehabt hätte. Aber es ist natürlich ein Kinderformat und da muss man schon noch gewisse Regeln einhalten. Besonders gern mag ich den Film ab dem ersten Drittel, wenn die Zwerge kommen. Dann öffnet sich nochmal eine ganz andere Welt, die genau die Art von Mystik hat, die ich selbst gerne in solchen Filmen sehe.
Wer spielt denn die "Zwerge"?Brennicke: Das sind ganz tolle kleinwüchsige Kollegen von mir. Zwei von ihnen sind mir extrem ans Herz gewachsen. Wir sind inzwischen sogar privat befreundet. Ich mag sowieso Randgruppen, Sonderlinge, Außenseiter... Ich liebe Menschen, die anders sind. Das hat mich schon immer eher fasziniert als befremdet. Ich mag das Ungewöhnliche und sehe darin nur das Schöne.
Wie halten Sie es denn mit der Begriffsbezeichnung "Zwerge"?Brennicke: Ich darf sie in diesem Zusammenhang "Zwerge" nennen. Das wurde mir als "böser Königin" erlaubt. In einem so tollen Märchen, in dem sie eine zentrale Rolle spielen, ist das Wort "Zwerg" aber natürlich ohnehin kein Schimpfwort. Wenn jemand dagegen privat unterwegs ist und so bezeichnet wird, ist es etwas anderes. Ich glaube, dass man die Menschen generell einfach fragen sollte, wie sie genannt werden wollen. Es gibt so viel, was man falsch machen kann, wenn man Randgruppen irgendwie betitelt, dass ich persönlich immer erstmal frage: Was darf ich denn sagen?
Wie war es denn abseits des Sets, wenn Sie mit Ihren Kollegen mal unterwegs waren?Brennicke: Teilweise hat es mich schon erschreckt, wie manche Menschen reagieren. Das ist einfach respektlos. Wie muss man sich da fühlen? Am schlimmsten ist es wohl mit Kindern, weil sie zwar durchaus höflich sein können, aber häufig erstmal befremdet sind. Und wenn sie dann einfach drauflosreden, kann es einen schon quälen. Es ist nicht so einfach, mit so einem Handicap sein Leben zu gestalten.
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