Machtkampf zwischen Armee und Söldnern eskaliert
Das es zwischen den Gruppen rumort, zeigen allerdings die Vorfälle der vergangenen Tage deutlich. Während Prigoschin behauptet hatte, das rund um die Ortschaft Soledar nur Kämpfer seiner Söldner im Einsatz seien, war es die russische Armee, die schließlich die Einnahme der Ortschaft vermeldet. Offenbar sehr zur Verärgerung von Prigoschin, der der russischen Armee daraufhin vorwarf, zu versuchen ihm “seine Siege“ zu stehlen. Offenbar wollen Putin und die Eliten im Kreml diese Schlammschlacht verhindern. Deshalb sei vom Kreml vorgegeben worden, dass die russische Armee den Erfolg vermelden sollte. Prigoschin seinerseits will allerdings nicht klein beigeben, was nach Ansicht westlicher Militärexperten den Konflikt mit dem Kreml weiter verschärfen wird. Mittlerweile hat dies soweit geführt, dass ein Informationskrieg zwischen der regulären Armee und den Söldnern herrscht. Zudem hatte Putin zuletzt einen Wechsel an der Spitze der russischen Armee rückgängig gemacht. Der bei den Söldnern als positiv wahrgenommene General Sergej Surowikin wurde nun kurzerhand durch seinen Vorgänger Waleri Gerassimow ersetzt, der wiederum in der Vergangenheit von Prigoschin heftig kritisiert wurde. Allerdings scheint man beim Kreml mittlerweile zu verstehen, dass man über die Aktionen der Söldner relativ wenig Einfluss hat. Und bei weiteren Erfolgen der Wagner-Kämpfer könnten sich die Probleme intensivieren, weil sie zu einem direkten Machtkampf zwischen Putin und Prigoschin führen könnten. Auf jeden Fall dürfte es interessant sein, wie sich diese Situation in den kommenden Wochen entwickelt.