Einige Maßnahmen seien nach Aussagen von Spahn bereits im Sommer vereinbart worden. In diesem Zusammenhang nannte Spahn die AHA-Regeln in Bus und Bahn und im Einzelhandel und auch die 3G-Regel (gegen Corona geimpft, genesen oder getestet) für Restaurantbesuche oder der Teilnahmwe an Veranstaltungen. “Die Wahrheit ist: 3G war zu oft 0G. Es wurde nicht wirklich kontrolliert. Und damit konnte es, und das sehen wir heute, nicht den entscheidenden Unterschied machen, um Infektionen zu erkennen und zu vermeiden“, kritisiert Spahn die fehlende Kontrolle bei der Überprüfung von Impfnachweisen in der Gastronomie. “Das Eine sind die Regeln, die man sich gibt. Das Andere ist die Kontrolle der Einhaltung. Von beidem brauchen wir offenkundig mehr“, zeigte sich Spahn sichtlich enttäuscht.
Vierte Corona-Welle in Deutschland: Jens Spahn macht Ungeimpfte verantwortlich
Zudem gesteht der Gesundheitsminister auch eigene Fehler im Umgang mit der Pandemie ein. “Ich hätte offenkundig früher eine Nervensäge sein müssen, im positiven Sinne. Nämlich darauf hinweisen müssen, was uns im Herbst und Winter noch erwartet bei der großen Zahl an Ungeimpften. Wir haben immer noch 16 bis 17 Millionen ungeimpfte Erwachsene in Deutschland“, verdeutlichte Spahn bei seinem Auftritt im ZDF. “Die Auslastung in den Intensivstationen, den großen Druck, den wir in manchen Regionen in Deutschland haben, der entsteht durch die große Zahl an Ungeimpften“, benennt der CDU-Politiker die aus seiner Sicht Verantwortlichen. "Darauf haben wir immer wieder hingewiesen. Aber ich sage auch selbstkritisch: Das hätten wir noch deutlicher machen sollen.“ Trotz der weiter ansteigenden Infektionszahlen gab sich Spahn optimistisch. “Alle Länder aktivieren ihre Impfzentren wieder“, gab Spahn bekannt. Außerdem seien wieder mobile Impf-Teams in den Pflegeheimen unterwegs, um die von der Stiko empfohlenen Booster-Impfungen vorzunehmen. “Bund und Länder müssen endlich wieder einheitliche Regeln definieren. Wir brauchen aus meiner Sicht 2G bundeseinheitlich“, forderte Spahn vor dem Corona-Gipfel